New York: Die Stadt meiner Träume

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Ein Traum geht nach 16 Jahren endlich in Erfüllung. Sabrina berichtet:

Ich habe es geschafft! Ja, ich habe es endlich geschafft, einen meiner größten Träume zu verwirklichen. 16 Jahre lang habe ich immer etwas, wenn auch nur einen kleinen Groschen, gespart, habe meine Träume und Wünsche nicht vergessen und nie aufgegeben, und habe  meine Gesundheit ununterbrochen angespornt, mir keinen weiteren Streich zu spielen.

Es war ja wohl auch genug, als ich jungspundige 22-Jährige 2003 die Diagnose „Hirntumor“ erhielt. Kaum war mir dieser erfolgreich entfernt worden, fand ich mich mit einer Halbseitenlähmung in einem Rollstuhl wieder.

So hatte ich mir das nicht ausgemalt. Auch wenn der Tumor weg war, und bei mir nie wieder die Gelegenheit bekommen sollte, sich als parasitärer Vagabund meinem Körper zu nähern, wollte ich so schnell wie möglich den Rollstuhl verlassen. Schließlich hatte ich viel vor, wollte mein Studium fortsetzen, ein Auslandssemester in Lateinamerika planen, und in den Semesterferien reisen. Hatte ich doch so viele Ziele, die nur darauf warteten, von mir umgesetzt zu werden. Dass mein größtes Reiseziel 16 Jahre auf sich warten ließ, konnte ich damals natürlich nicht ahnen.

Und dann kam die Erschöpfung

Mein Ehrgeiz, mein Optimismus und mein Mut trugen nicht unerheblich dazu bei, dass ich den Rollstuhl nach weniger als 6 Monaten verlassen und an das Sanitätshaus zurückgeben konnte. Ich lief zwar nicht schön, aber ich lief, und das zählte! Erst als ich dann ein Jahr nach meiner Operation mein Studium wieder aufnahm, spürte ich unheimliche Müdigkeit und Erschöpfung. Ich funktionierte nicht mehr wie früher. Meine Reisen mussten warten, meine Wünsche vorerst geträumt werden. Aber jeder einzelne Traum und die Vorstellung, wie meine Reisen sein würden, machte mich glücklich. Je mehr Jahre ins Land gingen, desto stärker trieb mich die Sehnsucht an, und desto besser und sicherer fühlte ich mich in meinem Körper.

Und dann war es endlich soweit! Mit dem besten Team, das ich als Begleitung hätte haben können, bin ich im April 2019 nach New York geflogen. Und eh ich mich versah, stand ich auf dem Broadway, umgeben von knallbunten Lichtern, dröhnenden Sirenen, krachenden Geräuschen und großen Sehnsüchten. Ja, es war wie in meinen fantastischsten Träumen, und ich war der glücklichste Mensch der Welt.

Fotos: privat

Das lange Warten hat sich gelohnt

Meine Augen sogen jeden Anblick gierig auf, meine Nase inhalierte die dazugehörigen Großstadtgerüche, und meine Ohren speicherten den etwas anders klingenden Lärm der riesigen Stadt. Davon werde ich noch ewig zehren. Das lange Warten hat sich gelohnt. Kurz und intensiv erlebte ich, wovon ich unaufhörlich, glücklich geträumt hatte. New York, Dich kann ich so schnell nicht vergessen, will Dich vielleicht noch mal wiedersehen. Denn gerade die bunten, gesprühten Bilder mit vielen Herzen an einer Arbeitsmauer am Fuß des One World Trade Centers implizierten mir Mut und Stolz, zeigten mir Frohsinn und Glück, spiegelten die Gefühle tausender Menschen wider, die vor mir hier waren und ebenso ergriffen sein mussten wie ich.

Sweet Dreams

Ich wünsche jedem genauso tolle Träume und Ziele, auch wenn sie in schweren Situationen unerreichbar scheinen. Die Hoffnung, dass sich die Wünsche erfüllen könnten, machen schon sehr glücklich. Allein für die Träume, die noch da sind, und realisiert werden wollen, bemühe ich mich um die nächsten 16 gesunden Jahre!

Vielen Dank für deinen Bericht, liebe Sabrina! Und du weißt, was man über New York sagt: „If you can make it there, you’ll make it anywhere!”

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