Lust aber keine Kraft
Was ist die krebsbedingte Fatigue? Wodurch unterscheidet sie sich von der Depression? Und welche Bewältigungsstrategien haben sich bewährt? Mit diesen Fragen haben wir uns am 19. September 2017 in unserer Selbsthilfe befasst. von Susannah
Die Beeinträchtigungen und Herausforderungen einer krebsbedingten Fatigue zu kommunizieren – ob im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder sogar beim Arztbesuch – fällt schwer. Man hat ja den Krebs überstanden und sieht wieder gesund aus. Und doch ist man chronisch erschöpft und ausgelaugt, muss Termine absagen und leidet unter der verminderten Leistungsfähigkeit. „Ja, ich bin auch müde,“ kommt oft die Reaktion. Oder „geh einfach mal etwas früher ins Bett!“
So einfach zu lösen ist die Fatigue allerdings nicht: Oliver Özöncel, Psychoonkologe bei der Berliner Krebsgesellschaft, erklärt, die Fatigue sei dadurch gekennzeichnet, dass die Erschöpfung nicht im Verhältnis zur Anstrengung stehe und daher nicht durch Schlaf oder Erholung auszugleichen ist.