Fritzie – der Himmel muss warten

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ZDF-Drama-Serie mit Tanja Wedhorn – von Barbara rezensiert

Ich dachte, ich hätte alles gelesen, alles gesehen, was sich mit dem Thema „Umgang mit der Krebsdiagnose“ beschäftigt. Und dann kam Fritzie, sensibel und radikal gespielt von der zauberhaften Tanja Wedhorn. Und gerade passend zu langen gemütlichen Sofa-Abenden in der Lockdown-Zeit ist die Sendung noch bis Oktober 2021 in der ZDF-Mediathek verfügbar.

„Stell’ dir vor es ist Krebs und du machst was draus …

Fritzies Leben läuft: erfüllte Ehe, glimpflich pubertierender Sohn, Lehrerin. Doch dann: Diagnose Brustkrebs, ernst, alles steht auf dem Spiel. Fritzie wird mit der eigenen Endlichkeit konfrontiert und hinterfragt ihr bisheriges Leben, findet unkonventionelle Wege beim Umgang mit dieser persönlichsten aller Herausforderungen und entdeckt eine ungeahnte Rebellin in sich.“

So beschreibt das ZDF ihre außergewöhnliche Serie Fritzie – der Himmel muss warten. Was zunächst etwas trocken oder gar abgedroschen klingt, ist großartige Fernsehunterhaltung mit einer ordentlichen Portion Mut, Wut, Humor und Skurrilität – diese Mischung ist ausgesprochen selten. Das macht die Mini-Serie so sehenswert.

Die Hauptdarstellerin Tanja Wedhorn hat sich intensiv auf ihre Rolle vorbereitet. Es ist zu spüren, dass sie eine Verantwortung für alle an Brustkrebs Erkrankten übernommen hat und sich wirklich dieser bewusst ist. Ihre Ernsthaftigkeit macht einen Großteil der starken Wirkung von Fritzie aus.

Zum Brüllen komisch, zu Tränen rührend – wie im richtigen Leben

Fritzie zerreißt die Diagnose Brustkrebs beinahe und es ist ausgesprochen schmerzhaft, ihr dabei zuzuschauen. Durch ihre unkonventionelle Art des Umgangs und ihre glaubhafte Vorbildfunktion für ihre Schüler*innen kommt soviel Verrücktheit, Witz und Absurdes rüber, die eine*n selbst zweifeln lassen, was nun der richtige Weg sei… Dabei sind so viele Situationen zum Brüllen komisch, andere rühren zu Tränen – wie im richtigen Leben.

Fritzie Kühne (Tanja Wedhorn), Milos (Tobias Licht)   Foto: ZDF/Britta Krehl

Den inneren und äußeren Prozess der Annahme ihrer Diagnose vollzieht sie auf ihre eigene störrische Art, die sogar die Zuschauer*innen zuweilen unruhig auf dem Sofa hin- und her rutschen lässt. Und doch ist es ihr Prozess und als solcher in jeder Phase stimmig und von anderen so zu akzeptieren. Und genau da liegt die Stärke dieser Serie: ein ausgesprochen unkonventioneller Umgang darf sein. Und natürlich atmen alle auf, als der Prozess doch noch eine Wende nimmt, aber wir wollen nicht spoilern: schaut selbst. Und freut Euch auf die zweite Staffel mit sechs neuen Folgen, die gerade in und um Berlin gedreht wird.

 

Fotos: ZDF/Britta Krehl

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